Luise Heckel

Mein Weg ins vegane Leben

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Seit ich denken kann, haben mich sowohl meine Familie als auch Verwandte, Freunde und Bekannte als ausgesprochen tierlieb beschrieben. Bei jeder Gelegenheit die sich bot, haben wir uns bei Zoobesuchen und Zirkusveranstaltungen bestens amüsiert und heimischen wie exotischen Tieren bei ihrem doch so unbesorgten Leben und Wirken zugesehen. Zwischendurch oder anschließend gab es meist eine leckere Stärkung in Form einer Bratwurst oder Wiener am Kioskstand, wahlweise auch einer Bulette oder Fischsemmel.

Zuhause wartete dann bereits das Kätzchen auf unsere Rückkehr und darauf, mit Liebe und Zuneigung übersät zu werden, bevor man ihm den Napf mit diversen fleischhaltigen Leckereien füllte. Das Kätzchen freute sich sehr, kann es sich doch nicht bewusst gegen eine tierleidfreie Lebensweise entscheiden. Menschen hingegen absolut.

Weder Fleisch noch Fisch

Ich begriff früh, dass da Tiere auf meinem Teller liegen, doch das schien mir egal zu sein. Viel zu sehr liebte ich Broiler, Cordon Bleu, Bismarckhering und den ganzen Kram. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich mich bewusst einmal mit dem Thema „Tiere essen“ auseinandergesetzt habe. Bei intensiven Recherchen und der Ausarbeitung einer Präsentation für den schulischen Unterricht fiel es mir regelrecht wie Schuppen von den Augen: Die Art und Weise wie wir es für uns einnehmen, über unsere Mitgeschöpfe auf Erden zu herrschen ist grundlegend falsch. In diesem Moment änderte sich neben meiner Einstellung zur Unterhaltung ausgehend von Tieren ebenfalls der Speiseplan, mir kamen weder Fleisch noch Fisch auf den Tisch.

Von allen anderen tierischen Produkten jedoch konnte ich mich vier Jahre lang nicht trennen. Wozu auch? Es leuchtete mir schlicht nicht ein, dass Nutzvieh – wie der Name bereits sagt – bis in den Tod ausgenutzt, ja ausgebeutet wird und das kümmerliche Leben, das ihm bleibt, kaum der Rede wert ist. Sobald mich Leute fragten „… aber Veganer bist du nicht oder?“, gab ich die äußerst originelle und gewitzte Antwort „Ach was! Da könnte ich ja gar nichts mehr essen!“. Im Nachhinein macht mich das ganz schön wütend, aber jetzt weiß ich es glücklicherweise besser.

Bemühungen schätzen lernen

Obwohl viele Menschen noch immer mit ihren hellen Köpfchen schütteln sobald sie herausfinden, wie einseitig und ungesund man doch lebt und so sehr man sich durchaus davon provozieren lässt, so sicher ist man sich aber auch, dass man mit dem, was man nicht konsumiert, die Welt ein kleines bisschen friedlicher und gerechter machen kann.

Trotz regelmäßiger Reibereien und Diskussionen die ausgeklügelte Pseudoargumente seitens derer beinhalten, die anscheinend nichts gegen dieses Töten und Ausnehmen bis zum letzten erlösenden Atemzug einzuwenden haben, lohnt es sich sehr wohl, diesen unblutigen Weg weiterzugehen. Selbst, wenn man es nie vollends schaffen wird 100 % vegan zu leben. Wir sind alle unvollkommen, weswegen wir nicht mit Steinen werfen sollten, weil wir selbst im Glashaus sitzen. Umzingelt von unumgänglichen Fehlern, die wir tagein, tagaus begehen indem wir zum Beispiel Plastikverpackungen kaufen, unseren Müll nicht korrekt trennen, Abgase in die Umwelt pusten, Medizin der Pharmaindustrie schlucken und und und. Doch wir tun unser Bestes und sollten auch die Bemühungen unserer nicht vegan lebenden Mitmenschen zu schätzen versuchen.

Nicht zuletzt, weil es auch offene und einsichtige Menschen gibt, die sich den veganen Lebensstil gern vorleben und von ihm inspirieren lassen. Wir selbst waren schließlich auch einst Menschen, die sich haben inspirieren lassen.

Geben wir „den anderen“ einfach noch etwas Zeit, um das zu begreifen, was hier seit geraumer Zeit so falsch läuft.

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