Sebastian Heubl

Der Weg allen Fleisches: vom Tier zur Ware

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Was wir sehen, wenn wir die luftdicht verschlossene Plastikverpackung des Salami-Aufschnitts aus dem Supermarktregal betrachten, ist kein totes Tier, sondern ein Produkt. Ein Produkt, das in bunten Farben und oft idyllischen Landschaftsmotiven die tatsächliche Herkunft der Ware verschleiert. 98% des in Deutschland gegessenen Fleischs kommt aus der Massentierhaltung. Tiere werden für den Verkauf von Fleischware in Fabriken gepfercht, sie werden enthornt und kastriert, ihre Zähne werden abgeschliffen, Schwänze und Schnäbel werden abgeschnitten, all dies geschieht in der Regel ohne Betäubung. In der Enge der Betongefängnisse wird die Existenz für die Tiere zur Qual, sie alle erwartet der Tod und davor ein Leben in drangvoller Enge, Dreck und den eigenen Exkrementen. Die brutalen Vorsichtsmaßnahmen wie etwa das Abschneiden der Schnäbel bei Hühnern zeigen die extremen psychischen Folgen eines solchen Lebens. Nur so gelingt es, die wahnsinnig gewordenen Tiere daran zu hindern sich gegenseitig umzubringen. Klingt das extrem für dich?

Überzeuge dich selbst, dies sind Aufnahmen aus einem ganz normalen Mastbetrieb in Deutschland:

Ist Bio-Fleisch die Lösung?

Obwohl wie gesagt immer noch 98% des Fleischs, das die Deutschen jedes Jahr konsumieren, aus der Massentierhaltung stammt, belegen Umfragen, dass 75% der Bevölkerung wollen, dass ihr Fleisch aus artgerechter Haltung stammt.

Es ist schlimm, wie es den Tieren in der Massentierhaltung geht. Deswegen esse ich nur Bio-Fleisch!

Ist Bio-Fleisch also die Lösung? Rufen wir uns dazu Folgendes in Erinnerung: Jegliche Fleischware ist das Produkt eines vorsätzlich getöteten, hilflosen leidensfähigen Lebewesens. Daran kann auch ein Bio-Siegel nichts ändern. Die Vorstellung eines glücklichen, freien Lebens lässt sich mit keiner Form der ausbeuterischen Tierhaltung und -tötung verbinden. Für pflanzliche Lebensmittel bietet das Konzept „Bio“ grundsätzlich Vorteile, im Falle von Fleisch verschleiert es die Tatsache, dass kein Tier vom Bio-Bauern um die Ecke totgestreichelt wird. Hier das ungeschnittene Filmmaterial deutscher Bio-Hühnerställe im Jahr 2012.

Gehen wir nun noch einen Schritt weiter und überlegen einmal, ob das, was wir mit den Tieren in der Bio-Haltung tun, auch auf Menschen übertragbar ist. Dürfen wir andere Menschen, nachdem wir sie zumindest über einen längeren Zeitraum gut behandelt haben (und das ist in der Regel ebenfalls eine Illusion, aber nehmen wir es einmal so hin), an einem von uns bestimmten Tag zur Schlachtbank führen, sie bewegungslos machen, mit einem Bolzenschuss in den Kopf töten, sie auseinanderschneiden und essen? Wenn wir das nicht dürfen, warum tun wir es anderen leidensfähigen Lebewesen an?

Patrick Schönfeld alias „Der Artgenosse“ hat zu diesem Thema ein passendes YouTube-Video bereitgestellt.

Mehr zum Thema

Wir können euch an dieser Stelle nur einen kleinen Einblick in das grausame Thema Fleischverzehr bieten. Wir hoffen, euch zu einer näheren Auseinanderetzung mit dem Thema angeregt zu haben. In unserer Linkliste findest du viele informative Plattformen, die das, was wir an dieser Stelle nur anreißen können, weiterführen.


Quellen

  1. Animal Rights Watch e.V. (2013): Fleisch war ein Stück Lebenskraft
  2. Der Artgenosse (2014): „Hey Veganer, ich esse nur Bio-Fleisch!

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